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Concrete Eden: Left (Review)
Artist: | Concrete Eden |
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Album: | Left |
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Medium: | Download/CD | |
Stil: | Nu Metal |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 51:34 | |
Erschienen: | 01.12.2017 | |
Website: | [Link] |
Einen merkwürdigen Bastard aus stylischem Nu Metal im Geiste des ausklingenden 20. Jahrhunderts und bodenständiger Underground-Mucke zwischen Hardcore und Alternative Rock bieten CONCRETE EDEN, die sich mit "Left" zumindest für höhere Weihen empfehlen, ohne gleich das Interesse von Major-Labels auf sich zu ziehen. Dieser Zug könnte in Hinblick auf ihre altbackene Stilistik sowieso abgefahren sein.
Davon unabhängig unterhält "Left" insbesondere dank Hardcore-Geschrei und durchaus authentischer Wut, wenn man sich gerade mal wieder musikalisch abreagieren möchte. Der eröffnende Kracher 'According To Law' eignet sich dazu ganz wunderbar, wohingegen stark präsente Hip-Hop-Elemente das derbe Klangbild in gleicher Weise auflockern, wie die obligatorischen Breakdowns die wütende Lage im Gegenteil weiter zuspitzen. Passend dazu gehen die eher gesprochenen Parts mit melodischen Wendungen einher, in deren Rahmen CONCRETE EDEN noch leicht unentschlossen erscheinen.
Insgesamt ist die Musik der Band natürlich rhythmisch geprägt und lässt sich schnell als gleichförmigen Hauruck begreifen, wenn man sich die sehr simplen, aber darum umso effektiveren Riffs vor Augen hält. Frontmann Mike Kostner zeigt sich oft exaltiert wie Jonathan Davis oder LIMP BIZKITs Fred Durst und setzt bisweilen auf grenzwertiges, weil eigentlich allbernes Ami-Gehabe, wenn man bedenkt, dass die Gruppe aus Österreich stammt. Von Lokalkolorit kann also keine Rede sein, und wie soll sich österreichischer Nu Metal überhaupt anhören?
So oder so, "Left" ist ein 1990er-Anachronismus in Albumlänge, leider struktuell gleichförmig und etwas dünn produziert. Der Sänger ist zudem nicht sonderlich kraftvoll bei Stimme, wirkt aber gerade deshalb natürlich und sympathisch, wo andere krampfhaft den harten Mann markieren. Man kann also sagen, dass sich CONCRETE EDEN nicht überheben, und das zieht halt nach sich, dass sie kein großes Aufsehen erregen, auch wenn sie ihre Sache definitiv mit der richtigen Einstellung in Angriff nehmen.
Das straighte Geschoss 'Gone To Far' mit seiner unverhofft zarten Wendung bezeugt beispielsweise, dass die Gruppe um Originalität bemüht ist, was allerdings zu Lasen ihrer Eingängigkeit geht und den runden Eindruck relativiert, den sie im Großen und Ganzen schon hinterlässt.
FAZIT: CONCRETE EDEN sind zweifellos engagiert, aber noch nicht international konkurrenzfähig, falls überhaupt noch ein Hahn nach neuen Nu-Metal-Acts wie ihnen kräht. Andererseits gehen die Österreicher einen erkennbar eigenen Weg und werden in Zukunft fraglos mehr und Beeindruckenderes von sich hören lassen. Wer das Genre aber nach wie vor schätzt, findet mit dieser Band eventuell eine neue Liebschaft.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- According To Law
- Chains
- Communication Fails
- Deadly Correct
- No Place To Hide
- Gone To Far
- Lost Border
- Le Me Out
- Racist Harrasment
- Ecocide
- Left (2017) - 9/15 Punkten
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